Montag, 26. November 2012

Soweto

 Hallo liebe Leser!

Aufgrund zahlreicher Beschwerden schweife ich heute mal nicht zur hiesigen Temperatur ab, ich will ja keine Aggressionen wecken ;) Erkältet euch nicht!

Letzte Woche ging es in zwei verschiedene Krankenhäuser der Clinix Health Group in Soweto. Man sieht wirklich an jeder Ecke ein Krankenhaus, sogar das anscheined größte Krankenhaus der Welt steht hier, das Chris Hani Baragwanath Hospital in Diepkloof. Trotzdem sind die Wartezeiten in den Krankenhäusern sehr hoch, vorallem aufgrund der hohen Bevölkerung von Soweto und den vielen (Erb)Krankheiten, wie AIDS, Diabetes, ..

Soweto ist die Abkürzung für South Western Townships, eine riesige Ansammlung von verschiedenen Townships, die 1963 zusammengeschlossen wurden. Die Siedlungen entstanden 1904 für die schwarzen Minenarbeiter. Auch wenn diese Zeiten lange vorbei sind, sehe ich auf dem Weg zum Krankenhaus kaum bis keine weißen Menschen.






Soweto gilt als Standort der Anti-Apartheid Bewegung, Nelson Mandela ist hier aufgewachsen und sein Geburtshaus wurde in ein Museum umgewandelt. Eine weitere Touristen Attraktion ist das Hector Pietersen Memorial, eine Gedenktafel für den 12 jährigen Schüler, der bei den friedlichen Protesten der Schüler der Orlando West Highschool gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache von Polizisten erschossen wurde. Ein Foto des sterbenden Hectors sorgte weltweit für Aufsehen und wurde dadurch ein Symbol des Aufstandes der schwarzen Bevölkerung gegen das Apartheid-System.

 
Ich hab leider nicht viele Fotos gemacht, beim nächsten Besuch wird das aber geändert ;)



Auch wenn es noch arme Viertel gibt, hat sich Soweto in vieler Hinsicht weiterentwickelt. Es gibt Viertel in denen eine neue aufstrebende, schwarze Mittelschicht lebt und sich von der Vergangenheit loslöst.
Klar, es gibt noch Gebiete in denen man sich als (weißer) Tourist nicht aufhalten sollte, und in denen es häufig zu Überfällen kommt, aber in den meisten Vierteln haben sich die Menschen zusammengeschlossen und sorgen so für Sicherheit. 
Als ich mit der Marketing Managerin eines Krankenhauses ein Day Care Center, dass von Clinix Essen bekommt, besuchte, wurden wir sofort überschwänglich von den Kindern und Betreuern begrüßt. Dieses Gebiet bestand aus einfach gebauten Hütten mit Wellblechdächern, man findet jedoch auch Viertel mit einer Vielzahl von normalen Häusern.
Der Tourismus ist für viele eine wichtige Einkommensquelle, Soweto ist das Ziel in Johannesburg und Südafrika, um die Vergangenheit der schwarzen Bevölkerung zu verstehen. So geben viele der Township Bewohner Touren durch ihre Viertel. Deshalb wird auch an der dortigen Sicherheit gearbeitet, denn Kriminalität bedeutet logischerweise auch weniger Touristen.

Auch ich habe erst einen kleinen Einblick in das riesige Soweto bekommen, bin mir jedoch sicher, dass das nicht mein einziger Besuch gewesen war. 
Ich hoffe, euch hat dieser kleine Einblick gefallen.
Liebe Grüße :)
Katja   


Dienstag, 20. November 2012

Jo'burg

Erstmal sorry, dass ich mich solange nicht mehr gemeldet habe, das Thema Internet stellt sich nur als etwas schwieriger heraus ;)
Planmäßig bekommen wir jedoch heute oder morgen zuhause Internet, also wird es dann auch häufiger Posts geben :)

Heute gibt es Fotos, also bleibt gespannt!

Fangen wir mit letztem Wochenende an, es herrschten wunderschöne Temperaturen um die 28°.


Johannesburg hat wirklich eine Vielzahl an Parks, Wäldern und Grünanlagen, auch wenn man das nicht erwartet. Anscheinend ist Jo'burg sogar eine der grünsten Städte der Welt!

Die lila Bäume, die man wirklich überall sieht, heißen Jacaranda. Ihre Blüten bilden einen wunderschönen Teppich auf den anliegenden Straßen.



Im richtigen City Zentrum sieht es natürlich ganz anders aus. Die meisten der Häuser sind unbewohnt und heruntergekommen. Wegen der hohen Kriminalitätsrate sind die meisten der Bewohner und Unternehmen in die umliegenden, sicheren Gebiete gezogen.



Deshalb wird versucht, die Innenstadt populärer zu machen, und es entstehen laufend neue In-Viertel mit Galerien und Studenten-Bars. So auch im Stadtviertel Newtown.
Auf den Dächern gibt es Bars und Clubs, und in einem alten Hochhaus findet Samstags ein neighbourhood market statt. Hier gesellen sich wirklich alle Bevölkerungsschichten von Johannesburg zusammen, alt & jung, ob schwarz, weiß oder colored. Es wird getrunken, geredet und die Vielfalt der Besucher spiegelt sich auch in den angebotenen Speisen wieder, von Flammkuchen über Paella bis zu indischem Curry findet man hier wirklich eine Vielzahl an kulinarischen Spezialitäten.


So, dass wars erstmal für diesen Post. Ihr könnt euch aber schonmal auf einen Bericht über Soweto freuen. Dort war ich letzte Woche aufgrund meines Praktikums in zwei verschiedenen Krankenhäusern und konnte die Township Mentalität mit einem neuen Aufschwung erleben. Denn hier findet man nicht nur Wellblechhütten und Kriminalität an jeder Ecke, die zahlreichen Malls bieten nur einen kleinen Einblick in die Weiterentwicklung der armen Bevölkerung, aber dazu bald mehr :)

Liebe Grüße aus dem sonnigen Jo'burg!
Katja


Freitag, 2. November 2012

Welcome to South Africa!

Diesen Satz hab ich in den letzten paar Tagen schon geschätzt 100 mal gehört. Hier sind alle wirklich super nett und freundlich, ich kann mir die ganzen Namen nichtmal annähernd merken.. (Vorallem bei Namen wie Hlengiwe (ausgesprochen Chsengiwe), Muzi, Maki...)

Mit meinem Flug hat alles gut geklappt, in Johannesburg erwartete mich sogar gleich nach dem Aussteigen vom Flieger eine Dame vom Airport, die mich ganz VIP style mäßig an der langen Schlange der Passkontrolle vorbeiführte und an einem Extra Schalter alles klärte. An meinem 3013er Visum hat sich auch niemand gestört, und hier lachen nur alle darüber und sagen "Not your fault!", lebenslanges Visum für SA, nicht schlecht ;) .

Nach dem Gepäckband wurde ich auch schon von meiner "Host"family erwartet, von Kgolo und seiner Schwester Lebo (beide so Ende 20) , den Kindern von dem Direktor des Krankenhauses in dem ich Praktikum mache.
Dann ging es mit dem Auto nach Johannesburg, beziehungsweise in einen Vorort, wo die besseren Gegenden sind. Wir wohnen in einer "Safe area", die abends und nachts bewacht ist und zusätzlich ist vor unserem 3/4 Häuser Park noch ein elektronisches Tor.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind in SA total anders, als ich auf die Frage von Lebo, was ich denn noch heute Abend machen wolle, mit "Wir können ja ein bisschen in der Stadt rumlaufen" antwortete, erntete ich leider nur ein Lachen und ein "Oh you sweet German girl!". Wirklich jeder fährt hier Auto, egal ob es nur 200m zu einer Bar sind. Nur die ärmeren Leute und Obdachlosen laufen am Straßenrand, sogar auf der Autobahn, was bei den Fahrkünsten mancher Südafrikaner und Taxi-Fahrer wirklich fragwürdig ist.

Internetweise habe ich bis jetzt leider nur in der Arbeit Zugang (also ppsssht, aber ich glaube jeder weiß wie viel man anfangs bei einem Praktikum zu tun hat ;) ) und natürlich ist Facebook gesperrt :/ .
Für zu hause muss ich mir noch einen Internetstick besorgen, dann steht Facebook und Skypen nichts mehr im Weg :D

So, Tanja, damit ich dich nicht überfordere, hör ich jetzt mal auf und mach mich weiter ans Arbeiten *hust*. ;)
Im nächsten Post folgen hoffentlich Fotos, denn Johannesburg ist, auf alle Fälle die Vororte, richtig grün, mit Palmen, Bäumen und vielen bunten Blumen.

Bis bald,
Katja