Sonntag, 21. Oktober 2012

Let's get started

(September 2012)
Ja, ich befinde mich zwar noch im kalten Deutschland, aber die Vorbereitungen für mein 6-monatiges Praktikum in Südafrika laufen auf Hochtouren. Ein Work Exchange Visum brauche ich also, da unbezahlte Praktika in SA generell nicht länger als 90 Tage dauern dürfen. Die Zusage der Clinix Health Group, meiner zukünftigen Arbeit, für eine Bezahlung bekomme ich nach erster Absage doch schnell - 5000 Rand (~ 420€). Nicht schlecht, da ich meine Unterkunft gestellt bekomme und die Lebenshaltungskosten in SA relativ gering sind.
Nachdem ich alle, einer Liste entsprechenden Dokumente besorgt hatte (poliz. Führungszeugnis, Röntgenbericht, mediz. Untersuchung, ..) hatte ich mein Visum ja schon fast in der Tasche. - Dachte ich wohl, denn wir sollten nur nicht das südafrikanische Konsulat und die insgesamt gelassene Art der Südafrikaner vergessen. Die kann nichts aus der Ruhe bringen.

"Der kürzeste Weg in Südafrika zwischen zwei Punkten ist selten eine Gerade".

Jetzt konnte das Abenteuer also losgehen, von der Münchner Innenstadt und ihrer Hektik auf südafrikanischen Boden, ab ins Konsulat.

24.-28. September
Montag: 1. Tag im Konsulat

Zugegebenermaßen, heute suchte ich das Konsulat nur auf, um ein paar Fragen zu klären, die mir am Telefon niemand zu erklären vermochte. ("Tut mir Leid, ich bin neu."/"Schreiben sie 'ne E-Mail..")
Ich begebe mich also um 20 nach 9 zum Sendlinger Tor, wo ich in einer Hauseinfahrt, umringt von Cafés und Bäckereien, neben dem überdimensionalen "Ronny's Biergarten" Schild auch einen Hinweis auf das hier ansässige südafrikanische Konsulat finde. Durch ein Treppenhaus in den 2. Stock, schon befindet man sich vor der Erdbeben-sicheren Stahltür, die auf südafrikanischen Boden führt. Davor warten bereits 3 Personen und auch, wenn das Konsulat schon seit einer halben Stunde geöffnet sein müsste, teilt mir eine Frau gelassen mit: "No worries, they will open any minute.".
Und so geschieht es auch, und wir werden in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer mit Teppich, Ledercouches und dem Empfang geleitet. An den Wänden hängen Fotos der Konsuln (ja, das ist der Plural von Konsul!), die südafrikanische Flagge und es gibt ein Inforegal mit Broschüren zu Johannesburg, Kapstadt, Krueger Nationalpark & Co. Die zwei Herren vor mir fordern ihr cash deposit ein, was anscheinend auch ein häufiger Beschwerdegrund ist, wie sich später herausstellt. Nicht nur einmal ruft eine aufgebrachte Person an und fragt ob sie sie denn eigentlich ver**schen wollen, da seit 2 Monaten und mehreren Telefonaten und Zusagen immernoch kein Geld auf ihrem Konto sei. Verständlich, bei einem cash deposit in Höhe von 767€, dass man bei Nichtvorhandensein eines Rückflugtickets einzahlen muss, aber erst nach der kompletten Ausreise bzw. lebenslanger Aufenthaltsgenehmigung zurück bekommt.
Auch die zwei Herren kennen sich schon mit der südafrikanischen Hergensweise aus und fordern unbedingt eine Kopie des abgegebenen Antrags, denn "in Südafrika geht ja oftmals was verloren.".
Hört sich ja gut. Meine Fragen kann die Empfangslady in ihrem Glaskasten auch eher schlecht als recht beantworten ("Die meisten Leute füllen das eigentlich gar nicht aus.."), und so verlasse ich mit kaum mehr Infos das Konsulat.

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